Das Projekt

Angehörige sind seit jeher maßgeblich Beteiligte in der häuslichen, aber auch stationären Gesundheitsversorgung. Angehörige vor Ort, die sich ausschließlich bzw. vorwiegend um die Pflege und Hilfe kümmern können, werden immer mehr zur knappen Ressource – im Kontext von Demografie, Wertewandel und veränderten Familienstrukturen. Deshalb sucht die Gesellschaft nach sämtlichen Formen, in denen Menschen bereit sind, private und zumeist unbezahlte informelle Beiträge zur Sorge- und Pflegearbeit zu leisten – auch jenseits der bisher vorrangigen Figur der hochinvolvierten „Hauptpflegeperson vor Ort“. Zugleich gilt es, die Beschäftigungsfähigkeit von pflegenden Angehörigen, explizit auch von älteren Menschen zu sichern. Angesichts des Fachkräftemangels und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ist das für die Wirtschaft von großer Bedeutung. Die hohen indirekten Kosten, die durch die informelle Pflege von Angehörigen entstehen, machen das Thema auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive bedeutsam.
Obwohl die gesellschaftliche Relevanz von Pflege und Hilfe auf Distanz steigt, wird das Thema wissenschaftlich, sozialpolitisch und betrieblich in Deutschland nur marginal behandelt. Auch die Potenziale technikbasierter Tools (bspw. Monitoringsysteme) sind in Deutschland bei weitem nicht ausgeschöpft. Das binationale, interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekt „DiCa – Distance Caregiving“ untersucht Pflege- und Hilfepotenziale über nationale Distanzen und internationale Grenzen hinweg. Das Projekt wird gemeinsam von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg (D) und Careum Forschung in Zürich (CH) durchgeführt – zwei Länder mit hoher, auch länderübergreifender Arbeitsmobilität.


→  Fragestellung

→  Ziele

→  Methodisches Vorgehen