Das Projekt nimmt sowohl die Perspektive der Distance Caregivers, wie auch die betriebliche, versorgungsbezogene und gesellschaftliche Ebene in den Blick. Empirisch werden sowohl quantitative Sekundäranalysen als auch qualitative Experteninterviews und leitfadengestützte Interviews mit Distance Caregivers durchgeführt.
Literaturrecherche und –analyse / Analyse Best Practice Modelle
Zunächst sollen Recherche und Analyse der nationalen und internationalen Literatur sowie von Modellen guter Praxis Aufschluss über den aktuellen Stand der Forschung und der bestehenden Maßnahmen in der Praxis geben. Darauf basierend sollen die Herausforderungen, aber auch Entwicklungspotenziale bspw. für Vernetzung in der Arbeitswelt und intersektoral mit dem Gesundheitswesen aufgezeigt werden. Letztere werden bezüglich der nachhaltigen Übertragbarkeit in die Partnerunternehmen geprüft.
Sekundäranalyse Surveydaten
Aus multi-methodischer Sicht werden Sekundäranalysen einschlägiger Surveydaten für Deutschland und die Schweiz bezüglich der Prävalenz und geografischen Entfernung von „Distance Caregivers“ analysiert. Dabei werden für Deutschland folgende Datensätze herangezogen: Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE); Deutscher Alterssurvey (DEAS); Sozio-oekonomische Panel (SOEP). Für die die Schweiz kommen die Daten aus einem von Careum Forschung entwickelten online Survey, der auf betrieblicher Ebene den Umfang von work & care erhebt und auch Rückschlüsse auf Distance Care-Situationen ermöglicht.
Qualitative Interviews mit „Distance Caregivers“
Distance Caregivers werden zu ihren individuellen und spezifischen Herausforderungen infolge der Erwerbstätigkeit interviewt. Dabei soll untersucht werden, wie sich pflegende Angehörige auf Distanz organisieren, welche Strategien sie entwickeln, wo Hemmnisse auftauchen und in welchen Bereichen die Belastung besonders spürbar wird. Kontrastierend werden qualitative Interviews mit Nicht-Erwerbstätigen im Erwerbsalter geführt, um zusätzlich Unterschiede – innerhalb und außerhalb der Erwerbstätigkeit – beleuchten zu können. Im Rahmen der Interviews werden ebenfalls die Unterstützungsnetzwerke der Distance Caregivers mittels einer Netzwerkkarte erhoben.
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Durchführung Experteninterviews in Betrieben und Betriebsfallstudien
Um die Sicht der Arbeitgeber in den Blick zu nehmen, werden qualitative Experteninterviews mit Schlüsselpersonen aus den Partnerunternehmen geführt. Einrichtungen aus der Gesundheitsversorgung sind im Projekt unter doppelter Perspektive einbezogen: (a) als Arbeitgeber von „Distance Caregivers“ und (b) als Wohn- und Behandlungsorte für
ältere, kranke oder behinderte Menschen mit entfernt lebenden Angehörigen.
Experteninterviews Soziale Sicherung
Des Weiteren werden qualitative Experteninterviews mit sozialen und pflegerischen Akteuren (Träger, Einrichtungen, Behörden, Sozialversicherungen, Fachverbände im Bereich im Bereich Soziales, Gesundheit und Migration) durchgeführt.
Prozessbegleitung und Toolentwicklung
Auf der o. g. empirischen Basis werden gemeinsam mit der Praxis Tools entwickelt, pilotiert, modifiziert und formativ evaluiert.